7 Gründe, um das thailändische Alphabet zu lernen

thailändische Alphabet

Das thailändische Alphabet (อักษรไทย, RTGS (siehe unten): akson thai) sieht aus wie Kringel und scheint erst etwas abschreckend für europäische Augen. Dies vielleicht auch, weil sie auf den ersten Blick für unsere Augen ungewohnt ist. Dies geht hauptsächlich darauf zurück, dass es in der thailändischen Sprache keine Groß-/Kleinschreibung, keine Leerzeichen, fast keine Satzzeichen und kein richtiges ABC gibt.

Ist es jedoch ein Alphabet im herkömmlichen Sinne? Das thailändische Alphabet ist eigentlich gar kein Alphabet, sondern etwas zwischen Silben und einzelnen Buchstaben (Abugida genannt).

Lerne das Lesen der thailändische Sprache

Obwohl es vielleicht erst etwas kompliziert aussieht, ist es jedoch gar nicht so schwierig, lesen zu lernen. Mit etwas Motivation und Hilfe z. B. einer Sprachlern-App ist es mit ein bisschen Zeitaufwand möglich.

Ein Tipp: Es ist einfacher, die thailändische Schrift zu lesen als zu schreiben. Also konzentriere dich erst aufs Lesen. Später kannst du dann immer noch schreiben lernen.

7 Gründe, um das thailändische Alphabet zu lernen!

Weshalb solltest du überhaupt das thailändische Alphabet lernen?

Wenn du z. B. In Thailand lebst oder reist und wenn du ein bisschen lesen kannst, wird vieles einfacher. Z. B.:

1. Busse wie einen lokalen Sammelbus (รถสองแถว Rot Song Teow, zwei Reihen Wagen, weil es 2 Sitzbänke auf beiden Seiten hat) zu nehmen

2. auf der Speisekarte zu lesen

3. Bestellungen an Straßenständen

4. Man verbessert die Aussprache, weil man versteht, woher die Aussprache kommt (siehe unten)

5. Man kann Ortsnamen und Straßenschilder lesen

6. Das thailändische Alphabet auf Nummernschildern lesen

7. Straßenkarten lesen

Eine Übertragung in die europäische Schrift

Wie liest man nun, wenn man die Schriftzeichen noch nicht kennt?

Dazu wird eine Lautumschrift benützt. Eine Schwierigkeit beim Erlernen der thailändischen Sprache, ist jedoch, dass es erstens keinen Standard für die Übertragung der thailändischen Schrift in das lateinische Alphabet gibt. Zweitens, ist basiert die Aussprache in der romanisierten Form in Lehrbüchern oft auf dem Englischen, was dem deutschsprachigen Leser nicht entspricht. Die meisten Thailändisch-Lehrer empfehlen deshalb das frühzeitige Erlernen der thailändischen Schrift.

Es gibt jedoch eine Lautumschrift, die fast als Standard betrachtet werden kann, das ist das heutige Royal Thai General System of Transcription (RTGS; Allgemeines Königliches-Thailändisches Umschriftsystem).

Herkunft der thailändischen Schrift

Woher kommt die thailändische Schrift?

Sie gehört zum indischen Schriftenkreis und stammt ursprünglich vom Pali und Sanskrit ab. Zuletzt wurde sie vom alten Khmer (Thai: อักษรขอม, akson khom) – einer brahmischen Schrift – abgeleitet. Sie ähnelt etwas der Birmanischen, der Khmer und am meisten der laotischen Schrift (welche vereinfachte Thai Schriftzeichen verwendet). Die Schrift wurde vom König Ramkhamhaeng dem Großen (พ่อขุนรามคำแหงมหาราช) ca. um 1283 eingeführt.

Aus was besteht das thailändische Alphabet?

Wie viele „Buchstaben“ hat das thailändische Alphabet?

Eigentlich streng gezählt sind es 60. Aber halt mal, es ist nicht ganz so einfach. Denn, das thailändische Alphabet besteht aus 44 Konsonanten (Thai: พยัญชนะ, phayanchana) einerseits. Zwei davon, ฃ (kho khuat) and ฅ (kho khon) werden kaum oder nicht mehr verwendet.

Andererseits besteht es aus 16 Vokalsymbolen (Thai: สระ, sara), die zu total 32 Vokalen kombiniert werden können (nur 30 werden verwendet). Das thailändische Alphabet besteht also aus viel mehr Buchstaben und unterscheidet sich erheblich von lateinischen Alphabeten. Sehr gut beschrieben ist dies hier (auf Englisch). Für deutschsprachige Tipps kannst du immer bei der Ling App oder anderen Seiten wie dieser reinschauen (sie ist sehr gut).

Besonderheiten des thailändischen Alphabets

Die Schreibrichtung:

Die Konsonanten werden von links nach rechts geschrieben, während die Vokale über, unter, vor oder nach Konsonanten geschrieben sein können (oder in Kombination mehrerer Positionen vor und nach dem Konsonant). Es gibt also Fälle, wo der Vokal sogar vor dem Konsonanten geschrieben wird (z. B. bei O, Ai, E etc.). D. h. in der thailändischen Schrift muss manchmal rückwärts gelesen werden!

Zahlen und Sonderzeichen:

Zusätzlich gibt es noch die Zahlen, vier Tonzeichen (Thai: วรรณยุกต์ oder วรรณยุต, wannayuk oder wannayut) und einige Sonderzeichen (z. B. für Wortwiederholungen, Ende des Dokuments etc.). Diese ergeben insgesamt fast hundert Schriftzeichen. Ja, du hast richtig gelesen, sogar die Zahlen werden mit thailändischen Schriftzeichen geschrieben!

Töne und Tonzeichen:

Die Tonzeichen, die Konsonantenklasse (siehe unten), die Art von Silbe (offen/geschlossen) und die Länge des Vokals (siehe unten) bestimmen, welcher der 5 Töne gebraucht werden muss.

Thailändisch ist die erste Sprache der Welt, die Tonzeichen verwendet!

Tonzeichen stehen meist über dem Konsonanten- oder Vokalzeichen. Es gibt folgende Tonzeichen: (อ  อ่  อ้  อ๊   อ๋), ohne Tonzeichen, dann mai ek (ไม้เอก) fallender und tiefer Ton, mai tho (ไม้โท) hoher oder fallender Ton, mai tri (ไม้ตรี)hoher Ton und mai chattawaa (ไม้จัตวา) steigender Ton. Sie stehen hier mit “o ang” (อ, siehe unten).

 

Thai Konsonanten

Klassen:

Die 44 Konsonanten sind in drei Klassen unterteilt: mittlere (กลาง, klang), hohe (สูง, sung), und tiefe (ต่ำ, tam). Diese Klassen gehen aufs alte Thai zurück und bestimmen unter anderem den Ton. Die 44 Konsonanten stehen für bloß 21 verschiedene Laute.

Tiere und Symbole:

Jeder Konsonant wird zum vereinfachten Lernen mit einem Wort verbunden, das meistens mit diesem anfängt. Manchmal wie bei der Schlange z. B. (ngo ngu) sieht das Zeichen sogar auch aus wie das Wort. Z. B. ข ist kho khai (ข ไข่), in welchem kho der Ton ist und khai (ไข่) ein Wort, welches mit dem gleichen Konsonanten startet und “Ei” bedeutet.

Spezialfälle:

Einige Konsonanten sind auch nasal. Oft gibt es auch stumme Konsonanten, welche auf die Sanskrit Schreibweise zurückgehen. Häufig sind dies Wortendungen. Viele Konsonanten werden auch zu Beginn oder Ende des Wortes jeweils anders ausgesprochen.

Thai Vokale

Es gibt 32 Vokalkombinationen (wie oben erwähnt). Die Vokale können in drei Gruppen unterteilt werden: einzelne (18 Vokale), zusammengesetzte (6)  Konsonanten-artige (8).

Eine weitere Besonderheit ist, dass es lange Vokale gibt. Vokale können entweder kurz oder lang ausgesprochen werden (sara a und sara aa).

Wenn kein Vokal bei einem Konsonanten steht, dann wird es meist als ‚a‘ oder ‚o‘ gelesen.

Die Position der Vokale

Viele der Vokale können nicht alleine stehen. Sie müssen zur Aussprache mit dem Konsonanten อ อ่าง “o ang” (Becken) zusammen geschrieben werden. Letzteres ist ein besonderer Fall, da es sowohl als Konsonant als auch als Vokal gebraucht werden kann.

Also viel Mut und Spaß beim Lernen des Thai Alphabets!

 

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