Buddhistische Tempel sind aus Thailand nicht wegzudenken – sie sind nicht nur von beeindruckender Schönheit, sondern haben auch große historische, religiöse und soziale Bedeutung für die einheimische Bevölkerung. Bevor du dich auf eine Entdeckungstour dieser einmaligen Sehenswürdigkeiten begibst, solltest du dich aber mit einigen wichtigen Informationen vertraut machen, damit dein Tempelbesuch ein voller Erfolg wird. Wir verraten dir hier die wichtigsten Regeln, die du bei der Besichtigung thailändischer Tempel beachten solltest und einige nützliche Vokabeln rund um das Thema Tempel in Thailand.
In Thailand gibt es über 40.000 Tempel (auf Thai: วัด, wát). Man findet sie nicht nur zahlreich in größeren Ortschaften und Städten, auch fast jedes kleine thailändische Dorf hat seinen eigenen Tempel.
Gerade in ländlichen Gegenden erfüllt der Tempel neben religiösen auch viele soziale Funktionen – so dient er z. B. als Gemeindezentrum, soziale Begegnungsstätte, Schule, Bestattungsort und Festival-Schauplatz. In thailändischen Tempeln gibt es regelmäßig fröhliche und bunte Tempelfeste (auf Thai: งานวัด, ngaan wát) mit lauter Musik, Essens- und Verkaufsständen, Schaubuden, Karussells und Feuerwerk.
Was gehört alles zu einem Tempel in Thailand?
Tempel bestehen in der Regel aus einer zentralen Haupt-Ordinationshalle, dem Ubosot (อุโบสถ, ù-boh-sòt), oder auch bot (โบสถ์, bòht), in der Mönche ordiniert und wichtige Tempelzeremonien abgehalten werden. Daneben gibt es weitere Klosterhallen, genannt Viharn (วิหาร, wí-hăan), die offen für Mönche und Laien sind, und in denen Buddha-Bilder aufbewahrt werden. Daneben gibt es in thailändischen Tempeln sogenannte Chedi (เจดีย์, auch Stupa, Pagoda). Ursprünglich dienten sie der Aufbewahrung von Buddha-Reliquien, später wurden dort auch Urnen von Königen oder bekannten Mönchen verwahrt. In thailändischen Tempel gibt es meisten zahlreiche Buddhastatuen.
Die schönsten Tempel in Thailand
Bangkok: Antike Tempel zwischen ultramodernen Hochhäusern
Es gibt unzählige wunderschöne und beeindruckende Tempel in Thailand. In Bangkok gehören der Wat Phoo (วัดโพธิ์, wát poh, oder Liegender Buddha), der Wat Phra Keaw (วัดพระแก้ว, wát prá gâew, Smaragd Buddha), Wat Run (วัดอรุณ, wát à-run, Tempel der Morgenröte) und Wat Saket (วัดสระเกศราชวรมหาวิหาร, wát sà gèt râat-chá-wor-rá-má-hăa-wí-hăan; Golden Mount) zu den bekanntesten Tempelanlagen.
Chiang Mai: Über 200 Tempel in der Rose des Nordens
In Chiang Mai, auch die Rose des Nordens genannt, gibt es über 200 Tempel. In der zweitgrößten Stadt Thailands sind z. B. der Wat Phra That Doi Suthep (วัดพระธาตุดอยสุเทพ, wát prá-tâat-doi-sù-têp) und der Wat Chedi Luang (วัดเจดีย์หลวง, wát chee-dii-lŭuang) berühmt.
Ayutthaya: Tempelruinen
Eindrucksvolle Tempelruinen, die ein Zeugnis der reichen Geschichte Thailand sind, gibt es in Ayutthaya zu sehen. Der bekannteste Tempel der damaligen Hauptstadt des Königreiches Siam ist der Wat Mahathat (วัดมหาธาตุ, wát má-hăa tâat), vermutlich einer der ältesten Tempel Ayutthayas, erbaut von König Boromaraja I. (1370-88).
Weitere Tempel-Highlights: Koh Samui & Chiang Rai
Auf Koh Samui findet man den beeindruckenden Wat Phra Yai (วัดพระใหญ่, wát prá yài, “Big Buddha Tempel”) mit einer 12 Meter hohen Buddha-Statue. Auch der วัดร่องขุ่น (wát rông-kùn), der weiße Tempel in Chiang Rai nördlich von Chiang Mai, ist für seine unvergleichliche Schönheit bekannt.
Besuch im Tempel in Thailand: 7 goldene Regeln
Besucher sind in Tempeln willkommen und man trifft dort oft Mönche, die ihr Englisch trainieren und sich mit Touristen unterhalten wollen. Es gibt aber ein paar wichtige Regeln, die du bei deinem Tempelbesuch beachten solltest.
1. Kleide dich angemessen
- Für Männer bedeutet das, keine Shorts zu tragen, die kürzer als die Knie sind; Frauen sollten keine schulterfreien Oberteile, kurze Hosen oder Röcke tragen, die die Knie nicht bedecken. Es empfiehlt sich, immer ein großen Tuch mitzuführen, dass man bei Bedarf um die Schultern oder Beine wickeln kann.
- Bevor du ein Gebäude im Tempel betrittst, musst du deine Schuhe ausziehen. Auch Hut und Sonnenbrille solltest du ablegen.
2. Vermeide es, Lärm zu machen
- Du darfst dich in Tempeln in Thailand unterhalten, solltest dies aber leise und respektvoll tun.
3. Zeige Respekt gegenüber Mönchen
- Zeige auch niemals mit deinen Füßen auf Mönche. Am besten schaust du dir an, wie es die Einheimischen in der Tempelhalle sitzen – auf den Knien auf dem Boden – und mache es ihnen nach.
- Thais begrüßen Mönche, indem sie den Kopf dreimal zu Boden neigen, während sie auf dem Boden knien. Thais begrüßen Mönche, indem sie kniend, den Kopf dreimal zu Boden beugen. Als westlicher Tourist ist es angemessen, den Mönch mit einem Wai zu grüßen – dabei sollten die aneinandergelegten Hände auf Höhe der Augenbrauen gehoben werden.
- Frauen dürfen Mönche nicht berühren, sonst müssen sich die Mönche einem aufwendigen Reiningungsritual unterziehen. Möchte man als Frau einem Mönch etwas übergeben, stellt man es vorher auf den Boden oder reicht es einem anderen Mann, der es an den Ordensträger weitergibt.
- Setze dich nicht auf Sitzflächen, die für Mönche reserviert sind und auch niemals höher als die Mönche.
4. Verhalte dich angemessen gegenüber Buddhastatuen und -bildern
- Berühre keine Buddhastatuen und auch nichts anderes auf den Altaren, da es sich oft um heilige Gegenstände handelt. Zeige auch niemals mit deinen Füßen auf Buddhastatuen, oder -bilder.
- Halte deinen Kopf niedriger als die Buddhastatuen (und auch Mönche) und zeige nicht mit dem Finger auf sie.
5. Liebesbekundungen und Alkhol sind verboten.
- Zeige keine öffentlichen Liebesbekundungen, wie Küsse oder Umarmungen.
- Im Tempel in Thailand ist es außerdem verboten zu rauchen und Alkohol darf nicht konsumiert werden.
6. Fotografiere mit Bedacht
- Fotografieren ist in Tempeln in Thailand erlaubt, es sei denn, es gibt entsprechende Verbotsschilder. Mache aber keine Selfies mit Buddhastatuen im Hintergrund und fotografiere die Mönche nicht ohne ihre Zustimmung.
7. Überlege dir, etwas zu spenden
- Man kann in der Regel auf dem Tempelgelände Opfergaben kaufen – bestehend aus einer Kerze, Blumen und Räucherstäbchen. Auch gibt es in so gut wie jedem Tempel Spendenboxen. Man ist als ausländischer Besucher willkommen zu spenden, aber natürlich nicht dazu verpflichtet. Wenn einem ein Tempel gefallen hat und man dort einige schöne Fotos gemacht hat, spendet man aber vielleicht auch gern einen kleinen Beitrag, der bei der Instandhaltung des Tempels hilft.
Die 23 wichtigsten Vokabeln rund um Tempel in Thailand
Im Folgenden lernst du einige zentrale Vokabeln rund um thailändische Tempel kennen, z. B. im Bezug auf wichtige Gebäude und Personen. Du kannst ja einmal ausprobieren, diese Begriffe anzuwenden, wenn du dich mit einem Mönch unterhältst. In vielen thailändischen Tempeln gibt es regelmäßig sogenannte „Monkchats“, bei denen man sich zu einer festgelegten Zeit mit den Mönchen unterhalten kann. Dort kann man Fragen zum Buddhismus oder zum Tempel stellen und auch Sprachen austauschen.
Bist du bereit, die berühmten Tempel in Thailand zu besichtigen?
Jetzt kennst du die Namen einiger berühmter Tempel in Thailand, hast wichtige Vokabeln kennengelernt und weißt, was man bei einem Tempelbesuch in Thailand beachten muss. Wenn du dir die hier beschriebenen Regeln zu Herzen nimmst, wird dein Erlebnis im Tempel bestimmt eindrucksvoll und angenehm. Vielleicht inspiriert dich dein Tempelbesuch auch dazu, deinen thailändischen Wortschatz zu erweitern. Möglicherweise möchtest du mehr zum Buddhismus erfahren oder interessierst du dich auch für den Glauben und Aberglauben in Thailand?
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