Buchstabieren auf Thai: Wie werden thailändische Wörter geschrieben?
Wie genau geht also das Buchstabieren auf Thai mit dem unserem Alphabet? Ich bin es gewohnt, europäische Sprachen zu sprechen, bei denen es kaum Veränderungen in der Schreibweise des jeweiligen Wortes gibt. Im Thailändischen gibt es jedoch kein offizielles Transliterationssystem, was bedeutet, dass überall eine eigene lateinische Schreibweise angewendet wird.
Wie bereits hier ausgeführt, gibt es eine spezielle Reihenfolge von Buchstaben innerhalb Silben und damit Wörtern. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, Buchstabe für Buchstabe von links nach rechts zu lesen.
Rechtschreibung im thailändischen Alphabet
Schauen wir uns erst einmal an, wie genau die Rechtschreibung in der thailändischen Schrift funktioniert. Erstens wird die thailändische Sprache mit einzigartigen thailändischen Zeichen geschrieben. Jedes Zeichen repräsentiert größtenteils einen einzelnen Buchstaben, die Schrift ist also, anders als beispielsweise Chinesisch, ein phonetisches Alphabet. Was wir jedoch als Buchstaben betrachten würden, sind hauptsächlich ausschließlich Konsonanten. Diese sind in dem uns bekannten Stil von links nach rechts geschrieben. Auch wenn es Vokale gibt, die als „Buchstabe“ geschrieben sind, bestehen sie hauptsächlich aus diakritischen Zeichen, die entweder über, unter oder verwirrenderweise links von einem Konsonanten platziert sind (obwohl sie nach dem Konsonanten ausgesprochen werden). Schauen wir uns doch mal ein bekanntes Beispiel an:
Thailändische Wörter aufschlüsseln: Buchstabieren auf Thai
Das Wort für „Hallo“ auf Thai ist „sa watt die“ (สวัสดี), das aus drei Silben besteht (so habe ich das Wort aufgeteilt). Wie man vielleicht erkennen kann, ist es mit vier Zeichen und ein paar Markierungen über den Zeichen geschrieben. Von links beginnend haben wir das Zeichen „ส“, was als „so süa“ (ส เสือ) bezeichnet wird, also ein S-Laut. Als Nächstes haben wir das Zeichen „วั“. Der Hauptteil dieses Wortabschnitts ist – „ว“ – was als „wo wän“ („ว แหวน“) bezeichnet wird, was einen W-Laut wie in der englischen Aussprache ergibt. Den Klang eines deutschen W’s gibt es im Thailändischen nicht. Die Markierung darüber – also „◌ั“ – heißt „sara a“ (สระ อะ), was ein kurz gesprochener A-Klang ist, wie das „A“ in Apfel. Gelesen wird beides zusammen in der Reihenfolge Konsonant, dann Vokal. Als Nächstes haben wir den gleichen Charakter wie der erste, also das „so süa“ (ส เสือ). Warum es wie ein „T“ ausgesprochen wird? Das liegt daran, dass Konsonanten unterschiedliche Laute erzeugen können, je nachdem, ob sie am Anfang oder am Ende einer Silbe stehen. Thailänder haben nur bestimmte Laute am Silbenende, manche Silben werden daher mit Konsonanten geschrieben, die nicht als diese ausgesprochen werden. Das liegt primär daran, dass es sich um Wörter handelt, die ihren Ursprung in anderen Sprachen haben (oft Sanskrit, Khmer, teilweise Französisch und mittlerweile auch Englisch). Schließlich haben wir „ดี“. Der „ด“ -Teil, bekannt als „do deg“ (ด เด็ก), ergibt einen D-Laut und das Symbol darüber heißt „sara i “ (สระ อี), welches einen langen i-Klang bildet (wie in Dienstag). Alles in allem macht das „sa watt die„. Das mag zunächst alles sehr verwirrend aussehen, aber man gewöhnt sich daran. Auch hier macht Übung den Meister.
Thailändische Wörter im lateinischen Alphabet schreiben
Wir haben uns nun also angesehen, wie thailändische Wörter auf Thai geschrieben werden. Aber was ist, wenn man die thailändischen Schriftzeichen noch nicht gelernt hat oder gar nicht lernen will? Zum Glück kann man unser lateinisches Alphabet verwenden, um thailändische Wörter zu transkribieren und aufzuschreiben. Es gibt jedoch das Problem, dass es dafür kein standardisiertes System gibt. Jedes Buch und jede Website, die man liest, verwendet möglicherweise ein anderes System, sodass man ein Wort findet, das auf verschiedene Arten geschrieben ist, wenn man verschiedene Quellen einbezieht. Meistens werden die Wörter aber in eine englische und daher universalere Schreibweise transkribiert. Manche Deutsch-Thai Wörterbücher arbeiten mit einer englischen Schreibweise, manche mit einer deutschen. Sie sollten letztendlich natürlich gleich ausgesprochen werden, aber es kann verwirrend sein, sie zu sehen. Jedes thailändische Zeichen kann bis zu einem gewissen Grad in ein deutsches Äquivalent umgewandelt werden. Man kann Diagramme finden, die zeigen, wie jedes Zeichen ausgesprochen wird. Einige Laute auf Thailändisch sind anfangs schwer zu reproduzieren, sodass einige transliterierte thailändische Wörter verwirrend oder schwer auszusprechen sind. Wenn man versuchen möchte, thailändische Wörter auf Deutsch zu schreiben, müsste man auch die Reihenfolge der Konsonanten und Vokale erkennen können, was äußerst schwierig wäre (Google-Translate benutzt ein solches Transliterationssystem für Thailändisch). Thai hat einige einzigartige Konsonanten, die entweder aspiriert (gehaucht) oder nicht aspiriert ausgesprochen werden. Wenn diese in meist englischer Sprache geschrieben werden, werden sie im Allgemeinen entweder mit oder ohne H visualisiert, was die nicht aspirierte bzw. die aspirierte Version darstellt. Das ist für viele irreführend, da wir in unserer Sprache „ph“ meist wie „F“ aussprechen und viele aus Wörtern wie „Koh Phi Phi “ (Pi-Pi) dann „Koh Fi-Fi“ machen. Das Wort für „Ei“ im Thailändischen ist „khai“ (ไข่), also ein gehauchter K-Laut und wird daher als kh geschrieben. Die nicht aspirierte Version, wie das Wort für Huhn „kai “ (ไก่), wird jedoch nur mit einem k oder manchmal sogar mit einem g geschrieben, um die Unterscheidung zu erleichtern. Hier ist anzumerken, dass thailändische Wörter oft mit T, P oder K geschrieben werden, die in der thailändischen Aussprache ein Mix aus T und D, aus P und B, oder aus K und G sind. Von der Aussprache her sind diese Buchstaben aber näher am D, B oder G, daher wird man, wenn man nur mit der transkribierten Schreibweise lernt, beim Sprechen mit Thais oft nicht verstanden. Das oben genannte Wort für Huhn (ไก่) und das Wort für Ei (ไข่) hat denselben Ton. Wenn man sich also mit der Aussprache nicht gut auskennt, kann man aus Versehen ein Gericht mit Ei, statt mit Hühnchen, bestellen, was dann natürlich enttäuschend wäre. Daher ist es besser, man spricht den Buchstaben „ก“ wie G aus, dann wird man auch verstanden. Ein normales, deutsches G gibt es im Thailändischen nicht. Andere Wörter werden wiederum in transkribierter Form mit T geschrieben, obwohl der thailändische Konsonant eher ein hartes D ist und daher diesem ähnlicher ist, dasselbe gilt für das harte B, das oft wie ein P geschrieben wird, aber eher wie ein B klingt und man weniger falsch macht, es jeweils wie ein D oder eben B auszusprechen. Oft habe ich gehört, wie Thai-Lernende „kin“ für „essen“ sagen, obwohl es eher wie „gin“ ausgesprochen wird, das Gleiche für „pen“, was das Verb „sein“ bedeuten soll, aber eigentlich eher wie „ben“ klingt. Das liegt dann möglicherweise daran, dass der Lernende nur nach lateinischer Schreibweise gelernt hat. Es ist daher nötig, sich auch immer das jeweilige Wort anzuhören, um sicherzugehen. Dann gibt es noch die Töne, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Thai ist eine Tonsprache und es ist quasi unmöglich, die Töne nur mit deutschen Buchstaben zu schreiben. Daher wird häufig ein System diakritischer Zeichen oder Symbole verwendet, um anzuzeigen, in welchem der 5 Töne es gesprochen werden soll.
Erste Schritte, um Thai zu sprechen
Weise Worte auf Thai
Für manch einen mag die Fähigkeit, thailändische Wörter mit lateinischen Zeichen zu schreiben, nutzlos erscheinen, aber sie kann durchaus nützlich sein, wenn man Thai lernen und üben will. Es hilft einem, über thailändische Wörter künftig anders zu denken und unterstützt vermutlich sogar bei der Aussprache der Wörter. Es kann damit jedoch ein paar Probleme geben. Die thailändische Sprache unterscheidet zwischen aspirierten und nicht aspirierten Konsonanten, was mit deutschen Buchstaben oft schwierig zu kommunizieren ist. Es gibt auch einige thailändische Laute, die schwer nachzusprechen sind. Auf jeden Fall ist es immer gut, mit Thailändern vor Ort ins Gespräch zu kommen, wenn man gerade erst angefangen hat. Ein Vorteil für Deutschsprachige ist jedoch, dass wir die Umlaute „ü, ö, ä“ haben, denn diese sind sehr nahe mit manchen thailändischen Vokalen verwandt und es ist für uns leichter, einzelne Vokale zu unterscheiden und aufzuschreiben, als z. B. für englische Muttersprachler. Außerdem sind die thailändischen Vokale, wie im Deutschen, klare, separate, einzelne Vokale. Im Englischen ist oft ein einzeln geschriebener Vokal bei der Aussprache ein Mix aus 2 oder mehr Vokalen. Aus diesem Grund haben es deutsche Muttersprachler, zumindest was das angeht, einen Vorteil beim Erlernen der thailändischen Sprache und deren Schreibweise.
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