3 nützliche Tipps, um Thai zu lernen

Bestimmt hast du schon unzählige Tipps online gesehen, um Fremdsprachen zu lernen und –unter anderem Thai zu lernen. Z. B. die 10‘000-Stunden-Methode oder die 21-Tages Methode, Tipps sich mit Muttersprachlern auszutauschen, das Alphabet oder die Schrift zu lernen, in die Kultur einzutauchen, Auslandsaufenthalte, Kurse, Grammatik büffeln etc. Dies alles ist natürlich förderlich und sogar essenziell.

Unten stehende Tipps sind jedoch für solche, die vielleicht keine Gelegenheit für einen Auslandsaufenthalt, keine Thai Freunde, keine finanziellen Mittel oder Zeit für einen Kurs haben und trotzdem Thai lernen möchten. Sie sind speziell von einer DAF Fachkraft für deutschsprachige Lerner angepasst. Sie fokussieren sich eher auf Besonderheiten der thailändischen Sprache und Schwierigkeiten, die besonders Europäer und deutschsprachige – im Gegensatz zu Asiaten – beim Lernen von Thai antreffen mögen.
 

1. Töne

Thai zu lernen - Töne
Thai lernen – Töne

Ist dir aufgefallen, dass asiatische Sprachen etwas komisch (singend) klingen? Dies liegt daran, dass sie meist wie Thai tonale Sprachen sind.
Hör gut zu! Es ist wichtig, ein Gehör für die Töne zu entwickeln. In der thailändischen Sprache gibt es folgende fünf Töne:

  • Fallender Ton
  • Aufsteigender Ton
  • Mittlerer Ton
  • Tiefer Ton
  • Hoher Ton

Es werden auch lange und kurze Vokale unterschieden. Zudem gilt es –noch schwieriger, – auch die Tonhöhe zu beachten.

  1. Töne erkennen zu können, fördert das Hörverständnis tonaler Sprachen. Es ist fast so wie Singen lernen (das hat uns jedenfalls meine Opernsingende Lehrerin in China fürs Chinesische immer und immer wieder eingetrichtert), was die Töne anbelangt.
  2. Es verhindert peinliche Missverständnisse, da es viele Wörter gibt, welche je nach Ton unterschiedliche Bedeutung haben. So gibt es ungefähr neun Bedeutungen von Khao, welches je nach verwendetem Ton, Reis (gekocht) oder Essen ข้าว (K̄ĥāw), weiß ขาว (K̄hāw), Nachrichten ข่าว (K̄h̀āw), und Weiteres bedeuten kann. Oder Ma kann sowohl Hund หมา (H̄mā), Pferd ม้า (M̂ā) oder kommen มา (Mā) ausdrücken.

Dies ist etwas, das Europäer trotz aller Übung nie perfektionieren können. Ein Chinese lernt z. B. viel schneller Thai als ein Europäer, einfach, weil er Töne bereits aus der eigenen Sprache kennt (obwohl sie etwas anders sind). Aber es macht einen riesigen Unterschied, wenn man es ein bisschen beherrscht!
 

2. Achte auf deinen Mund

Thai zu lernen - Achte auf deinen Mund
Thai lernen – Achte auf deinen Mund

Das klingt jetzt erst mal etwas doof. Aber stell dir vor, als FremdsprachlerIn zum ersten Mal zu versuchen Laute wie ein ä, ö oder ü, die im Deutschen einzigartig sind, auszusprechen. Nun, wie ist es uns möglich, es zu erklären oder zu tun? Indem man erklärt, was der Mund macht oder indem man auf den Mund schaut. Auch bei Lauten wie R oder T muss erklärt werden, was die Zunge, Kehle, Lippen jeweils machen.

  1. Arbeite an der Aussprache, indem du deinen Einsatz von Zunge, Lippen, Kehle und Atmung besser verstehst.
  2. Schau den Muttersprachlern auf den Mund.

Nun, auch im Thai gibt es Laute, die es entsprechend im Deutschen nicht gibt. Z. B. Ng, nasale Laute oder Dt oder Bp (etwas zwischen starkem T und schwachem D und starkem P und schwachen B). Mittlerweile gibt es tolle YouTube Videos zum Thai lernen, wo die genaue Produktion der Laute und z. B nasale Konsonanten erklärt werden (leider auf Englisch). Deutsche Videos, die allgemeiner sind, gibt es auch, siehe: Thai lernen für Deutsche & Deutschsprachige
„Hast du jemals einen Ausländer perfekt Thai sprechen hören?“, fragte ich meinen thailändischen Partner, der seit Jahrzehnten mit Ausländern arbeitet. So meinte er: „Nein. Die Zunge ist zu verschieden“. Obwohl dies so ist, kann man einige der Tipps befolgen und sich rasch in der Aussprache verbessern.
 

3. Vergiss (deutsche) Grammatik

Thai zu lernen - Grammatik
Thai lernen – Grammatik

Ja, du hast richtig gehört. Grammatik pauken gehört zum Erlernen jeder Sprache. Wenn es jedoch um asiatische Sprachen auch Thai, –übrigens aus der Sprachfamilie der Tai-Kadai-Sprachen– geht, ist es wie im berühmten Sprichwort: Weniger ist mehr.
Dies ist der Vorteil, dass Grammatik sehr simpel ist auf Thai. Es gibt keine Konjugation, Artikel und (fast keine) Zeitformen, sie alle fallen ganz weg! Lerne also einfachere Sätze zu bilden. Übrigens werden keine Abstände zwischen Wörtern gemacht und oft keine Satzzeichen wie Kommas verwendet. Es gibt auch keine Klein- oder Großschreibung. Aber es gibt einige wichtige Eigenheiten:

  • Achte dabei aber unbedingt auf die richtige Wortstellung. (Achtung: Die Thais sprechen rückwärts! Z. B. sagt man weißes Auto als: Fahrzeug Farbe weiße, รถ (Fahrzeug) สีขาว (Farbe weiße) rót S̄ī k̄hāw, heißt gebratener Fisch: Plā thxd (gesprochen wie Bplaa toot) ปลา(Fisch) ทอด (gebraten) und das Schnellboot Reụ̄x rĕw เรือ (Boot) เร็ว (schnell) (ausgesprochen wie Rüa Reu). Das Nomen kommt zuerst, dann das Attribut, also das Adjektiv dahinter.
  • Die Satzstruktur ist umso wichtiger, da einerseits, wie oben erwähnt, kein Europäer jemals die Töne genau treffen wird und auch die Laute im Mund nicht perfekt nachbilden kann. Ein kleiner Akzent wird immer bleiben, auch wenn der Fremdsprachler ‘Farang‘ (Ausländer, eigentlich Franzose) noch so perfekt spricht, wird er nie ganz wie ein Thai klingen.
  • Andererseits ist Thai wie jede tonale Sprache extrem an den Kontext gebunden. Sätze und Wörter können komplett die Bedeutung ändern, je nach Kontext. So kann es sogar zu Missverständnissen unter den Thais kommen.

Thai ist eine etwas schwere Sprache. Ich lerne seit acht Jahren Thai (autodidaktisch), leider mit mäßigem Erfolg, da ich mich zu wenig dafür eingesetzt habe. Lass dich davon jedoch nicht entmutigen, mit etwas Motivation, den oben genannten Tipps und dem Verwenden der Ling Thai App, wirst du in kurzer Zeit rasante Fortschritte machen! Dies sogar womöglich unabhängig von externer Hilfe.

Lade dir Ling noch heute noch im Google Playstore oder im App Store runter, und probiere es einmal aus!

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